Achtsam durch den Advent ... ein besonderer Adventskalender

Der Advent... 

... die meisten von uns wünschen sich eine ruhige, besinnliche und friedliche Adventszeit. Doch leider kommt es häufig anders.

Wir drängeln uns in überfüllte Geschäfte, um für unsere Liebsten alle Weihnachtswünsche erfüllen zu können. Wir backen Plätzchen, Stollen und Lebkuchen, schmücken Wohnung oder Haus, treffen uns mit Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten oder der Familie auf Weihnachts- und Christkindlmärkten. Hetzen von A nach B um ja nichts und niemanden zu vergessen... denn Weihnachten ist ja bekanntlich das Fest der Liebe. Wir wollen Freude und Zuneigung, Aufmerksamkeit und nette Kleinigkeiten (oder auch größeres) verschenken. Danke sagen für so vieles, was im vergangenen Jahr gut gelaufen oder im nächsten Jahr noch verbessert werden kann.

 

Häufig gelingt uns das alles auch sehr gut. Aber uns selbst vergessen wir dabei leider nur zu oft. 

 

Sicher wäre es gut, in diesem Jahr vieles anders zu machen, es ruhiger angehen zu lassen, sich weniger zu stressen und mehr für sich selbst zu tun... Leichter gesagt als getan... deshalb lassen wir es lieber gleich. 

 

Dabei kann es so einfach sein, auch für sich selbst etwas zu tun. Dieser Adventskalender wird sich nun täglich mehr und mehr füllen. Mit kleinen Geschichten, Zitaten, Achtsamkeitsübungen und Impulsen für eine schöne, in manchen Momenten friedliche und stille Adventszeit. 

 

Viel Freude und eine achtsame und besinnliche Adventszeit wünscht

 

Karoline Nikolaus

01. Dezember

Unseren Atem haben wir immer dabei. Tag und Nacht. Die Atmung geschieht ganz automatisch, unwillkürlich. Wir brauchen gar nichts dafür zu tun. Unser Atem macht das ganz von allein. Ein und wieder aus. Und doch zeigt uns unser Atem auch ganz deutlich, wenn wir z.B. in Stress oder Aufregung geraten. Die Atmung wird dann häufig schneller und flacher. Der Herzschlag steigt an. Wir beginnen evtl. zu schwitzen. Die Stimme wird vielleicht unsicher oder zittriger.  

Doch wenn Du Deinen Atemrhythmus gut kennst und weist, was Dir gut tut, kannst Du damit dem Stress auch gegenwirken.

 

Deshalb lade ich Dich heute ein zu einer kleinen Achtsamkeitsübung: 3-5 Minuten bewusstes, achtsames Atmen

 

1. Schließe Deine Augen oder lass Deinen Blick auf einem Punkt ca. 1 Meter vor Dir ruhen

2. Lege eine Hand auf Deinen Bauch

3. Beobachte für einige Atemzüge Deinen Atem, ohne ihn zu verändern… wo spürst Du ihn am meisten? (Nase, Brust, Bauch…)

3. Atme dann mehrmals durch die Nase tief in den Bauch ein und langsam wieder aus. Nimm Deine Atmung ganz bewusst wahr.

4. Stelle Dir beim Einatmen vor, dass Du einen angenehmen Duft einatmest, der dann Deinen Körper durchströmt

5. Durch den Mund atmest Du wieder aus. So als würdest Du Seifenblasen blasen.

6. Wiederhole diese Übung anfangs 5 mal… und steigere Dich immer mehr

8. Du kannst Dir zwischendurch immer wieder sagen: Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig (eine Formel aus dem Autogenen Training)

 

Diese Übung kann problemlos in jeden Tagesablauf integriert werden. 3-5 Minuten reichen hier bereits völlig aus, um wieder mehr bei sich anzukommen und ruhiger zu werden. Meistens ist es hilfreich, die Übung mit einem bereits etablierten Ritual zu verbinden, um daran zu denken. Z.B. bei der morgendlichen Tasse Kaffee, nach der Mittagspause, vor dem nächsten Termin, usw.

 

 

02. Dezember

Zwei Wölfe

 

 

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten. Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: „Weißt du, wie ich mich manchmal fühle?

Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend.“

„Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?“ fragte der Junge.

„Der Wolf, den ich füttere.“ antwortete der Alte.

 

03. Dezember

Kleine Morgengymnastik

 

Ich stehe mit dem richtigen Fuß auf, öffne das Fenster meiner Seele, verbeuge mich vor allem, was liebt, wende mein Gesicht der Sonne entgegen, springe ein paar Mal über meinen Schatten und lache mich gesund.

 

(Hans Kruppa)

04. Dezember

Achtsamkeitsübung (3-5 Minuten) - Ist die Stille wirklich still?

 

In unserem Tagesablauf sind wir in der Regel von einer permanenten Geräuschkulisse umgeben, die wir häufig gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, da wir uns daran gewöhnt haben. Das, was wir meist unter Stille verstehen, ist jedoch in der Regel gar nicht ganz so geräuschlos, wie wir meinen. Die meisten Töne überhören wir im Alltag unbewusst, um nicht zu sehr überreizt und belastet zu sein – dennoch haben sie eine Wirkung. Bei der folgenden Achtsamkeitsübung geht es darum, diesen „inneren Geräuschfilter“ für einige Zeit bewusst zu deaktivieren und genau hinzuhören, welche Geräusche dich tatsächlich umgeben.

 

1. Schließe Deine  Augen oder lass Deinen Blick auf einem Punkt ca. 1 Meter vor  Dir ruhen

2. Atme mehrmals bewusst ein und wieder aus

3. Zähle nun die unterschiedlichen Geräusche und Töne, die an Dein Ohr dringen. Du wirst staunen, wie viele Du wahrnimmst, die in der Regel „überhört“ werden (z.B. Dein eigener Atem).

4. Auf wie viele akustische Eindrücke kommst Du?

 

05. Dezember

Der italienische Conte (aus "Optimisten brauchen keinen Regenschirm" von H. Conen)

 

"In Italien kursiert die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par Excellence war. Niemals verließ er das Haus, ohne sich zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tage bewusster wahrnehmen und um sie besser zählen zu können. Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – zum Beispiel eine nette Konversation auf der Straße, das Lächeln seiner Frau und Lachen seiner Kinder, ein köstliches Mahl, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weines – kurz: für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manche Begebenheit war ihm gleich zwei oder drei Bohnen wert. Abends saß er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich des Lebens. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen, hatte es sich zu leben gelohnt."

 

06. Dezember

Ein Lächeln öffnet Herzen...

 

Ob es Menschen sind, die Du jeden Tag triffst oder zum ersten Mal in Deinem Leben: Mit einem überzeugenden Lächeln kannst Du fast jeden Menschen überraschen und erfreuen.

Mache Dir einen Spaß daraus, anderen die schlechte über trübsinnige Laune zu verderben und bringe ein wenig Sonne in Deine Umgebung.

 

Du wirst sehen, die Sonne scheint bald von allen Seiten zurück!

 

"Wer den Tag mit einem Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen." (Cicero)

 

07. Dezember

Ein erfahrener Mönch ward gefragt: "Viel beschäftigt bist du und doch allzeit gesammelt. Was ist dein Geheimnis?"

 

Dieser antwortete:

"Wenn ich stehe, dann stehe ich.

Wenn ich gehe, dann gehe ich.

Wenn ich sitze, dann sitze ich. 

Wenn ich esse, dann esse ich.

Wenn ich spreche, dann spreche ich."

 

Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: "Das gleiche tun auch wir. Wie kommt es, dass du glücklich bist in all dem, wir aber nicht? 

 

Er antwortete: "Vielleicht ist dies der Grund...

Wenn ihr steht, dann geht ihr schon.

Wenn ihr geht, dann lauft ihr schon.

Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel"

 

(nach einer ZEN-Überlieferung)

 

08. Dezember

Der Sprung im Wasserkrug

 

Ein Wasserträger in Indien hatte zwei große Krüge. Sie hingen von je einem Ende einer Stange, die er quer über seinen Nacken trug. Einer der Krüge hatte einen Sprung. Der andere Krug war perfekt. Aus diesem perfekten Krug bekam der Wasserträger immer eine volle Portion Wasser. Aber am Ende des langen Spazierganges von dem Bach zum Haus war der Krug mit dem Sprung nur noch halbvoll. Das passierte täglich zwei Jahre lang und der Wasserträger hatte immer nur ein und einen halben Krug Wasser, wenn er zu Hause ankam. Natürlich war der perfekte Krug sehr stolz auf seine Leistungen. Der arme Krug mit dem Sprung machte sich selbst immer Vorwürfe und schämte sich, dass er nur die halbe Leistung erbringen konnte. Eines Tages, nach zwei Jahren bitterer Selbstvorwürfe, sprach der Krug den Wasserträger beim Bach an. „Ich schäme mich und ich möchte mich bei dir entschuldigen. Der Sprung auf meiner Seite macht es nicht möglich das ganze Wasser zu dir nach Hause zu bringen. Den ganzen Weg entlang tröpfelt das Wasser hinaus. Weil ich fehlerhaft bin, bekommst du, trotz deiner Schwerarbeit, nicht alles was du bekommen solltest.“ sagte der Krug. Der Wasserträger sagte zum Krug: “Aber ist es dir denn nicht aufgefallen, dass es auf deiner Seite des Weges wunderschöne Blumen gibt? Auf der anderen Seite gibt es keine. Ich habe immer gewusst, dass du einen Sprung hattest. Und deswegen habe ich Blumensamen auf deiner Seite des Weges gesät. Jeden Tag auf dem Weg nach Hause bewässerst du sie. Und seit zwei Jahren kann ich diese Blumen pflücken und mein Haus damit schmücken. Wenn du anders wärst als du bist, würde ich auf diese Schönheit in meinem Haus verzichten müssen. Ich danke dir für die Freude, die du mir gemacht hast.“

 

09. Dezember

"Das ganze Wasser eines Ozeans kann ein Schiff nicht zum Sinken bringen. Es es sei denn, es dringt in sein Inneres ein und zieht es so unters Wasser. Genauso verhält es sich auch mit dir, denn die ganzen negativen Dinge dieser Welt können dir nichts anhaben. Es sei denn, du erlaubst ihnen in dein Inneres einzudringen."

 

 

(Verfasser unbekannt)

 

10. Dezember

"Bissen für Bissen bewusst genießen"

Essen gehört zu den Dingen, die wir täglich mehrmals tun. Doch wie bewusst isst Du wirklich? Isst Du häufig schnell zwischendurch... vor dem Laptop sitzend und mit dem Handy am Ohr? Isst Du einfach irgendetwas, um halt satt zu sein, ohne groß darüber nachzudenken? 

Wir leben eigentlich in einer Welt, in der es uns leicht fallen sollte, die Speisen und Getränke auszuwählen, die uns schmecken und gut tun. Stattdessen schätzen wir diesen Reichtum in der Regel kaum. Die folgende Achtsamkeitsübung kann sowohl helfen, Essen bewusst wahrzunehmen und zu genießen, als auch zu einer guten Balance im Leben beizutragen, indem Du Dich bewusst für ein gutes, gesundes und möglichst frisches Lebensmittel entscheidest und dieses mit allen Sinnen genießen kannst. Das ermöglicht Dir eine "richtige" Pause mit Erholungseffekt und nicht nur schnelle Sättigung "to go".

  • Iss Deine nächste Mahlzeit ganz in Ruhe und mit Deiner vollen Aufmerksamkeit - ohne Dich dabei durch Mails, Telefonate, Fernseher oder sonstige Störfaktoren ablenken zu lassen
  • Richte zunächst Dein Essen ganz bewusst und möglichst ansprechend an (das ist auch mit einem belegten Brötchen vom Bäcker in der Mittagspause möglich!) und setze Dich dann an einen Esstisch oder einen gemütlichen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst
  • Nimm nun die Farben und den Geruch Deines Gerichtes auf Deinem Teller wahr.
  • Dann beginne zu essen und konzentriere Dich Bissen für Bissen auf die Mahlzeit
  • Versuche jeden Bissen so häufig wie möglich zu kauen und nicht sofort herunterzuschlucken, nur so können die Geschmacksknopsen auf Deiner Zunge ihre Sinne entfalten
  • Lasse Dir ein bisschen Zeit für diese sinnliche Entdeckungsreise und konzentriere Dich voll auf Deinen Geschmacks- und Geruchssinn
  • Für alle, die diese kleine Achtsamkeitsübung regelmäßig in Ihr Leben einbauen wollen, ist es hilfreich, sich anfangs kleine Zettelchen z.B. an den Kühlschrank zu kleben, auf denen eine Erinnerungshilfe steht. Das können z.B. Wörter, wie "Genuss" oder "Achtsamkeit" sein oder auch kleine Bilder.

11. Dezember

"Der Esel im Brunnen

 

Eines Tages fiel der Esel eines armen Bauern in einen alten, ausgetrockneten Brunnen. Der Esel schrie fürchterlich, aber dem Bauern und seinen Nachbarn gelang es nicht, das Tier aus dem tiefen Schacht herauszuziehen, so ausdauernd sie es auch versuchten. Schließlich beschloss der Bauer schweren Herzens, den Esel sterben zu lassen. Da der Schacht ohnehin zugeschüttet werden sollte, schaufelten die Männer Sand und Schutt in den Brunnen, um den alten Esel gleich im Schacht zu begraben. Als der Esel spürte, was mit ihm geschehen sollte, schrie er noch lauter als zuvor. Nach einiger Zeit wurde es jedoch still im Brunnenschacht. Die Männer schaufelten still weiter. Schließlich wagte es der Bauer, in das zukünftige Grab des armen Esels hinab zusehen. Er staunte nicht schlecht, denn der Esel hatte etwas Erstaunliches getan. Jede Schaufel voll Dreck, die auf seinem Fell landete, hatte er abgeschüttelt, festgetrampelt und war auf diese Weise langsam immer höher gekommen. Als die Männer weiterschaufelten, war der Boden im Brunnen nach kurzer Zeit hoch genug, dass der Esel aus eigener Kraft aus dem Loch heraussteigen und davontrotten konnte."

 

(Die sieben Wege der Effektivität - Stephen R. Covey)

 

12. Dezember

"Glück empfindest du in jedem Augenblick, in dem dir für diesen Augenblick nichts fehlt. 

Und so kann es ein Glas Wasser sein oder der Moment einer Begegnung, die dich den ganzen Himmel spüren lässt." 

 

(Liz C. Miller)

 

Achte heute auf deine kleinen Momente des Glückes und nimm sie ganz bewusst wahr!

 

13. Dezember

Ein Bild des FRIEDENS

 

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstler ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen. Die Künstler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Aber von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König nur zwei. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden. Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. In dem See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden. Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Über den Bergen jagten sich am grauen Himmel wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und fast auch den Donner krachen hören. An dem einen Berg stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe. Keiner, der das Bild sah, kam auf die Idee, dass es hier um den Frieden ging. Aber der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.

 

Welches Bild gewann den Preis?

 

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.“

 

(Verfasser unbekannt)

 

14. Dezember

Bei der folgenden Entspannungsübung handelt es sich um eine sog. "Blitzentspannung" in Anlehnung an die Progressive Muskelentspannung, die in wenigen Minuten zwischendurch durchgeführt werden kann und Ruhe, Entspannung und Kraft für die weitere Arbeit geben kann. Die Übung kann sowohl im Liegen als auch im Sitzen oder sogar Stehen durchgeführt werden...

  • Atme dreimal bis fünfmal tief ein und wieder aus... wenn Du möchtest, kannst Du dabei die Augen schließen, um ablenkende Reize auszublenden und ganz bei Dir zu sein
  • Spanne dann alle Muskeln Deines Körpers, die Du bewusst beeinflussen kannst, an so gut es geht und halte die Anspannung für bis zu 30 Sekunden an. Wenn möglich kannst Du die Anspannung weiter verstärken (jedoch auf keinen Fall eine Schmerzgrenze überschreiten!)
  • Lasse dann die Anspannung los und spüre dem angenehmen Gefühl der Entspannung nach
  • Wiederhole diese Übung noch zwei oder dreimal
  • Zum Abschluß atme bitte wieder drei bis fünfmal bewusst ein und wieder aus und öffne die Augen

Entspannung findet immer im Körper statt! Durch das bewusste An- und Entspannen der Muskeln entsteht eine wohlige Wärme und ein angenehmes Schweregefühl in Deinem Körper. Du regulierst Deine Atmung und fühlst Dich ruhig und entspannt. 

Umso häufiger Du diese Übung in Deinem Alltag bewusst durchführst, umso schneller wird Dein Körper und auch Dein Geist mit der Zeit zur Ruhe finden können.

 

15. Dezember

Die Geschichte vom KLEINEN BAUMWOLLFADEN

 

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass er nicht ausreichte... so, wie er war: "Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach", sagte er sich, "und für einen Pullover zu kurz. An andere anzuknüpfen, dazu habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos. Ja, wenn ich ein Goldfaden wäre, da könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so?! Es reicht eben nicht! Zu nichts bin ich nütze. Ich bin ein Versager. Niemand braucht mich. Niemand mag mich - und ich mich selbst am wenigsten."  So sprach der kleine Baumwollfaden zu sich selbst, legte eine traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.

Währenddessen lief draußen in der kalten Nacht ein Klümpchen Wachs in der beängstigenden Dunkelheit verzweifelt umher. "Für eine dicke Weihnachtskerze bin ich viel zu klein" jammerte es "und wärmen kann ich kleines Ding alleine auch niemanden. Um Schmuck für eine tolle große Kerze zu sein, bin ich zu langweilig. Ach was soll ich denn nur tun, so alleine in der Dunkelheit?"

Da kam das kleine Klümpchen Wachs am Häuschen des Baumwollfadens vorbei! Und da es so sehr fror und seine Angst so riesig war, klopfte es schüchtern an die Türe... Als es den niedergeschlagenen kleinen Baumwollfaden sah, kam ihm ein wunderschöner Gedanke und es sagte eifrig: "Lass dich doch nicht so hängen, kleiner Baumwollfaden. Ich weiß was. Wir beide tun uns zusammen. Für eine große Weihnachtskerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab' dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu schimpfen!"

 

(Verfasser unbekannt)

 

16. Dezember

Das Leben

 

Das Leben ist eine Chance, nutze sie.

Das Leben ist schön, bewundere es.

Das Leben ist ein Traum, verwirkliche ihn. 

Das Leben ist eine Herausforderung, nimm sie an.

Das Leben ist kostbar, geh sorgsam damit um.

Das Leben ist ein Reichtum, bewahre ihn.

Das Leben ist ein Rätsel, löse es.

Das Leben ist ein Lied, singe es.

Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.

Das Leben ist Liebe, genieße sie. 

 

(Mutter Theresa)

17. Dezember

Drei-Minuten-Achtsamkeitsübung

 

1. Schritt: ACHTSAMKEIT 

Komme mit Deiner Aufmerksamkeit in den aktuellen Moment, indem Du bewusst eine aufrechte und würdevolle Haltung einnimmst. Wenn möglich, schließe Deine Augen. Dann frage Dich:

"Was nehme ich im Moment wahr... welche Gedanken... Gefühle ... und körperlichen Empfindungen?"

Nimm alle Deine Erfahrungen wahr, auch wenn diese ungewollt, unangenehm oder schmerzhaft sind, ohne sie zu bewerten oder wegmachen zu wollen.

 

2. Schritt: SAMMELN

Komme dann mit Deiner vollen Aufmerksamkeit sanft zu Deinem Atem, zu jedem Einatmen und zu jedem Ausatmen, ohne etwas zu verändern. Du musst weder langsamer noch schneller atmen. Nimm einfach wahr, wie Dein Atem fließt.

 

3. Schritt: ERWEITERN - AUSDEHNEN

Dehne nun das Feld Deiner Aufmerksamkeit von Deinem Atem aus, so dass es die Wahrnehmung Deines Körpers als Ganzes, Deiner Haltung und Deines Gesichtsausdrucks umfasst. Bleibe einige Atemzüge lang verbunden mit dieser Empfindung Deines Körpers als Ganzes... so gut es geht. 

 

Diese Achtsamkeitsübung kann zum einen als Anker fungieren, um Dich in die Gegenwart zurückzubringen, wenn Du gedanklich abschweifst oder mit Problemen beschäftigt bist. Sie kann Dich immer wieder in einen Zustand von Aufmerksamkeit und Ruhe versetzen und Dich mit der Erfahrung des aktuellen Momentes verbinden. Mit steigender Übung immer schneller und tiefer.

 

Das Leben findet immer in der Gegenwart, im Hier und Jetzt statt. Nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. 

 

18. Dezember

Vier Kerzen am Adventskranz

 

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.  Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

 

(Verfasser unbekannt)

 

19. Dezember

'Der Schüler ging zum Meister und fragte ihn: "Wie kann ich mich von dem, was mich an die Vergangenheit bindet, lösen?"

Da stand der Meister auf, ging zu einem Baumstumpf, umklammerte ihn und jammerte: "Was kann ich tun, damit dieser Baum mich loslässt?"'

 

(Weisheit aus dem ZEN-Buddhismus)

 

20. Dezember

"Der Seestern"

Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand.

Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren.

Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.

Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: "Du dummer Junge! Was du da machst ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!"

Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er:

"Für ihn wird es etwas ändern!"

 

21. Dezember

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,

zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin 

und dass alles, was geschieht, richtig ist –

von da an konnte ich ruhig sein.

Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, 

konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid

nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.

Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen

und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.

Heute weiß ich, das nennt man „REIFE“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, 

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,

und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,

was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,

auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.

Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,

von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen

und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,

aber heute weiß ich, das ist „SELBSTLIEBE“.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,

so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben

und mich um meine Zukunft zu sorgen.

Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,

so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „BEWUSSTHEIT“.

 

Als ich mich zu lieben begann,

da erkannte ich, dass mich mein Denken

armselig und krank machen kann.

Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,

bekam der Verstand einen wichtigen Partner.

Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT“.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, 

Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,

denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander

und es entstehen neue Welten. 

Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !

 

(Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959)

 

22. Dezember

Das Paradox unserer Zeit

von Tendzin Gyatsho, dem 14. Dalai Lama

 

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien;


mehr Annehmlichkeiten, aber weniger Zeit.

 


Wir haben mehr Diplome, aber weniger Verstand;


mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen;


mehr Experten und mehr Probleme;


eine bessere Medizin, aber eine schlechtere Gesundheit.

 


Wir sind den ganzen Weg bis zum Mond und zurück gereist,


aber wir tun uns schwer, die Straße zu überqueren,


um unsere neuen Nachbarn zu begrüßen.

Wir haben bessere Computer,


die immer mehr Informationen speichern können,


um mehr Kopien zu erzeugen, denn je zuvor,


aber wir kommunizieren weniger.

 


Wir setzen auf Masse und Quantität,
 statt auf Klasse und Qualität.

Wir essen Fast Food,
 aber brauchen lange um es zu verdauen;


 

Wir mimen die starken Männer,
 aber unser Charakter ist verkümmert.

 


Wir machen riesige Gewinne,
 aber keine Freundschaften.


 

Es ist eine Zeit in der viel im Schaufenster ist,
 aber nichts im Raum.

 

23. Dezember

"Du kannst nur lernen, dass du das, was du suchst, schon selber bist. 

Alles Lernen ist das Erinnern an etwas,

das längst da ist und nur auf Entdeckung wartet.

Alles Lernen ist nur das Wegräumen von Ballast,

bis so etwas übrig bleibt wie eine leuchtende innere Stille.

Bis du merkst, dass du selbst der Ursprung von Frieden und Liebe bist."

 

(Sokrates)

 

24. Dezember

"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg"

 

(Mahatma Gandhi)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Johanna (Donnerstag, 22 Dezember 2016 07:57)

    So schöner Adventskalender! All diese schöne Texte und Übungen zum inneren Frieden habe ich irgendwann in meinem Leben schon angetroffen, und sie hier, Tag für Tag wieder zu entdecken ist ein wahres Geschenk. Danke dir von Herzen! Johanna

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